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Gesprächsseelsorge als emotionale Bildersprache

Ausstellung zu 20 Jahre Ökumenische Telefonseelsorge Untermain – Aus Worte können Wege werden: Dieser Satz passt gut zur Telefon- und Chatseelsorge, in der Worte das Medium sind, mit dem man hilfesuchende Menschen erreicht. Er passt aber auch gut zur Fotoausstellung, die am Donnerstag, den 14. Juni im Aschaffenburger Martinushaus eröffnet wurde. Anlass ist das 20jährige Bestehen der Ökumenischen Telefonseelsorge am Untermain und gezeigt werden die 36 Siegerbilder eines Fotowettbewerbes, der 2015 von der Telefonseelsorge Münster ausgeschrieben worden war. Die Aufgabenstellung damals: In Bildern fantasievoll, originell, schöpferisch, mutig oder auch nachdenklich darstellen, was in der Beratung täglich geschieht.

Und tatsächlich gelingt es den Bilder,  zum Ausdruck zu bringen, womit es die aktuell 63 Frauen und Männer zu tun haben, die ehrenamtlich den Dienst in der Aschaffenburger Stelle leisten. Die Bilder sind aufgeteilt in die Kategorien Weit weg - Ganz nah, Abgrundtief, Freudensprünge und Nachtlicht und wecken unterschiedlichste Emotionen. Da tauchen einsame Menschen auf, oft in schwarz-weiß festgehalten, aber auch Menschen in freundschaftlicher Umarmung oder bei Luftsprüngen. Da gibt es Drahtseilakte und Eiseskälte, Dunkelheit und Licht. "All das begegnet uns auch in unserer Arbeit", sagte die Leiterin der Aschaffenburger Einrichtung Christiane Knobling im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Die Diplomtheologin ist seit Anfang an dabei und hat das Beratungsangebot aufgebaut. Sie sorgt für die Ausbildung und die Begleitung der Ehrenamtlichen, dass waren in den vergangenen Jahren immerhin 165. Und gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickelt sie die Beratung weiter: Seit Anfang des Jahres hat sich die Telefonseelsorge Untermain auch in das Beratungsangebot der Chatseelsorge mit eingeklinkt.     
Für den  evangelisch-lutherischen Dekan Rudi Rupp, der das Grußwort für die beiden Kirchen sprach und gemeinsam mit dem katholischen Dekan Wolfgang Kempf im Vorstand der Telefonseelsorge mitarbeitet, ist das Beratungsangebot ein ökumenisches Leuchtturmprojekt. "Ich staune immer, wenn ich höre, was sie in ihrer Dienstzeit alles bewältigen müssen", sagte er zu den ehrenamtlichen Mitarbeitern. "Es ist ein knüppelhartes Geschäft, dass sie aushalten und bearbeiten müssen", so Rupp weiter. Genauso wie die Rektorin des Martinushauses Ursula Silber und der Aschaffenburger Oberbürgermeister Klaus Herzog bedankte er sich für die geleistete Arbeit. Vom Nachbarsystem des Main-Kinzig-Kreises bekamen die Mitarbeiter eine selbst gestaltete Kerze überreicht, die sie daran erinnern soll, dass sie mit ihrem Dienst Licht in die Welt bringen. Die Vernissage wurde von der Jazz-Kombo der städtischen Musikschule unter der Leitung von Markus Rüdel musikalisch gestaltet.
Die Ausstellung ist bis zum 26. Juli im Foyer des Aschaffenburger Martinushauses zu besichtigen zu den Öffnungszeiten des Hauses: Montag bis Freitag, 8.30 - 12 Uhr und Montag bis Donnerstag, 13 - 16 Uhr.
Im Rahmen des Jubiläums feiert die Telefonseelsorge am Freitag, den 13. Juli um 19 Uhr einen Ökumenischen Gottesdienst in der Christuskirche, Pfaffengasse 13 in Aschaffenburg.